Die Lieblingsplatten im April

Am Ende des Monats (diesmal leider etwas verspätet) wieder meine Lieblingsplatten der vergangenen Wochen, wie immer eine bunte Mischung zwischen Pop, Rock und elektronischer Musik. Heute mit einem Londoner, einem New Yorker, einem deutschen Duo aus Berlin, Indie-Rockern aus Kanada, einem Quintett aus Oxford und schließlich noch einem Wiesbadener.

Caribou - Swim

Habt ihr das auch manchmal? Ihr habt ein neues Album, es verschwindet erstmal aus dem Sinn und einige Zeit später erweist es sich als tolles Ding. So ists mir hier mit Daniel Victor Snaiths (alias Caribou) Album „Swim“ ergangen: Der neue Kritikerliebling (Spex, Intro und co (sogar die Groove!) schrieben Lobeyhymnen) legt hier aber auch wirklich eine klasse LP vor. Eingängig, tanzbar, Musik für die Sonnentage. Der Sound immer ein bisschen dreckig, doch immer absolut entspannt. Klanglich ist hier so ziemlich alles Vorstellbare gesampelt, da wundert man sich doch immer wieder, welch Klänge da aus den Boxen ertönen.

Insgesamt tolles Album, irgendwo zwischen Pop und Clubmusik.

Anspieltipp ist direkt der Opener: Odessa!

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LCD Soundsystem - This is happening

James Murphy aus New York war schon mit diversen Produktionen bekannt, bevor er mit seinem elektronischen Projekt LCD Soundsystem die Welt begeisterte. Mit „This is happening“ legt er das dritte (und letzte!) LCD-Album vor – und geht damit im Sommer auf Tour! Das Album ist wie auch der Vorgänger „Silver Surfer“ gelungen, nein vielmehr gefällt es mir sogar besser. Die Tracks sind für sich alleine super, wirken aber auch komplettes Album gut. Aufsehen errregte schon vor einigen Wochen das Video zu „Drunk Girls„, der vermutlich ersten Single. Murphy macht hier elektronische Musik in einer sehr poppigen Art: Dance, ein bisschen Punk, viel Pop und viel Crazyness. Ich finds großartig!

Anspieltipp: You wanted a Hit.

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Booka Shade - More!

Brauch man Booka Shade noch vorstellen? Dieses deutsche Duo, welches mittlerweile bei Auftritten überall in der ganzen Welt für Ausnahmezustand sorgt (z.B. hier!). Kaum. Auf ihrem nun vierten Longplayer „More!“ machen sie eigentlich nur damit weiter, was sie am besten können: Perfekte durchproduzierte, auf Hit gebürstete Housetracks der ganz eigenen Marke Booka Shade. Da hätten wir z.B. „Teenage Spaceman“: Das macht Spaß, das geht immer und ist vor allem Live auf OpenAirs/Festivals im Sommer sicher wieder ein Dauerbrenner. Das darf man Booka Shade auch nicht zum Vorwurf machen, dieses Album ist wirklich wieder sehr gut geworden.

Ein weiterer Anspieltipp wäre auch „Regenerate„. Sehr schön!

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Broken Social Scene - Forgiveness Rock Records

Puh! Broken Social Scene, ein elfköpfiges(!) Ensemble aus Toronto, hauen hier mit ihrem neuen Longplayer „Forgiveness Rock Records“ eines dieser Alben raus, die man erstmal 4-5 mal hören muss, bis einem so nach und nach erst der ganze (positive) Wahnsinn aufgeht. Indie Rock? Vielleicht! Aber auch Songwriting in seiner aktuellen Perfektion. Variabel von eingängig seichten Song wie „All to all“ bis zum tanzbar, rockigen „Meet me at the basement“ (hier live, schauts Euch an!).  Das alles ist richtig gut, mutig und modern und verdient jegliche Beachtung! Anhören!

Anspieltipp wäre das ganze Album, aber dieser Liveauftritt bei David Letterman mit „Forced to Love“ ist super!

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Foals - Total Life Forever

Hier hab ich länger überlegt, ob ich dieses Album hier mit reinnehme, es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben. Aber irgendwie mag ich das zweite Album „Total Life Forever“ von den Foals. Es ist ruhiger geworden, ganz klar. Irgendwie langsam, um dann am Ende richtig toll zu werden: „Spanish Sahara“ ist so ein Song, ruhig, fast melancholös und dann nahezu minutenlanges Crescendo bis zum Ende. „Total Life Forever“ ist eine LP, welches man auch in vielerlei Hinsicht kritisieren könnte: manchmal zu langatmig, dann wieder zuviele Anleihen bei anderen Bands. Aber mal alles vergessen: Gutes Ding, das schwierige zweite Album geschafft.

Anspieltipp: „This Orient“ oder mein persönlicher Fav-Track „After Glow“, leider hier nur als Sample bisher.

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Gisbert zu Knyphausen . Hurra! Hurra! So nicht.

Zum Schluss dann noch etwas völlig anderes: Eine Empfehlung für alle Fans von deutscher Musik, von deutschen Singer/Songwriter-Musik. Den Mann mit dem lustigsten Namen der Musiklandschaft hat ein neues Album herausgebracht: Gisbert Wilhelm Enno Freiherr zu Innhausen und Knyphausen. Mit seinem ersten Album machte er sich 2008 viele Freunde, ich habe ihn erst durch TV-Noir entdeckt und seine neue LP „Hurra! Hurra! So nicht.“ gefällt auf Anhieb. Ein Mann, eine Gitarre, vielschichtige deutsche Texte und eine starke, wiedererkennbare Stimme: Mehr braucht es nicht für diese elf Songs. Es ist Musik zum Zuhören, zum darüber Nachdenken. Es ist doch auch schön, dass wir auch in Deutschland richtig gute Songwriter haben.

Anspieltipp: Der großartige Song „Kräne„, der so unglaublich wahr ist: „Ich denke und denke wie immer viel zu viel. Immer ist da irgendetwas,  das mich einlullt & mich lähmt“.

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Das war für den Monat April mit meinen Lieblingsplatten. Ich freue mich schon auf den Mai, der ja bekanntlich alles neu macht. Und zumindest ist da mit dem neuen Trentemøller-Album schon ganz sicher für ein tolles Album gesorgt.

Ach ja, den ersten Track von den neuen Trentemøller-Stücken gibts ja auch schon – und ist wunderschön, wie nicht anders zu erwarten: Sycamore Feeling (Trentemøller Remix)

Einen anderen Remix möchte ich Euch auch noch mit auf den Weg geben: Dixon hat die wunderbare Lykke Li geremixt: Dance Dance Dance kann man da nur sagen.

Viel Spaß beim Hören und Entdecken!

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