Heiße Musik für den heißen Juli

Es war einer dieser klassischen Musik-Sommermonate: Viel Sonne und viel Hitze und dazu passend hitzige  Openairs, ein großes langes Festival, und einige gute neue Platten. Leider stelle ich erst heute meine Lieblingsneuveröffentlichungen des letzten Monats vor: Mein PC incl. kompletter Festplatte und viel digitaler Musik sind defekt und seit über einer Woche nicht nutzbar, daher die verständliche Verspätung. Aber nun soll’s losgehen, hier ist sie: eine Kurzauswahl meiner liebsten Platten im Juli 2010, diesmal sehr elektroniklastig ,)

Michael Mayer - Immer 3

Michael Mayer betreibt mit der „Immer“-Mix-Reihe eine Art „Musik für die Ewigkeit-Compilation“, welche bestückt ist mit Musik, die aus der Masse herausragt. Gerade in der elektronischen Musik-Welt finden täglich tausende neue Releases ihren Weg nah draußen, und da verliert man (zu) leicht den Überblick. Das Kölner Kompakt-Label hat schon immer den etwas abseitigen Weg gewählt, Michael Mayer treibt diesen Weg wie seit eh und je auf die Spitze, z.B. in diesem Mix mit Interpreten wie Massive Attack oder Charlotte Gainsbourg.

Was gibts? Sanfte elektronische Musik, mit einzigartigen Strukturen und einer Sexyness, die einen gewissen Zauber erzeugen. Unglaublich schöne Musik.

Anspieltipps: Culeo de Song – „The bright forest“, und das bezaubernde Schlusstück „New day“ vom Herrn Köhncke.

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Fritz Kalkbrenner - The dead end EP

Bei allem Hype um Paul Kalkbrenner darf man nicht vergessen, dass der Mann einen Bruder hat, der ebenso Musiker ist, und nicht zuletzt auch entscheidend am Überhit „sky and sand“ mitgewirkt hat: Fritz Kalkbrenner. Und der ist diesen Sommer endlich mit neuem Release da, eine EP mit 3 formidablen, langen Tracks. Seine Stimme erkennt man mittlerweile sehr gut, und trotzdem schafft er es, dass es mir nicht aufn Sack geht: Erstaunlich!

Was gibts? Charmante Tracks zwischen Popsong und Dancefloor. Irgendwie glücklich machend, deep und doch so fröhlich. Und dazu vermutlich wieder Ohrwurmfeeling. Perfekt.

Anspieltipp: Nehmen wir doch den Titeltrack, wobei man aus diesen 3 Songs alle hätten picken können.

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Mount Kimbie - Crooks and Lovers

Habe gerade nach Worten gesucht, wie man Mount Kimbie beschreiben könnte. Ich bin auf „Dubstep-Freestyler“ gestoßen. Auch das sagte mir nicht so ganz zu, also mein Versuch die Musik zu beschreiben: Klackernde Beats, alle möglichen, verrauschten Samples, Synthieklänge und dunke Bässe, dazu immer wieder Gesangsfetzen. Was klingt wie ein wildes Durcheinander, ist real ein toller, anstrengender Musikmix: Dubstep in den unterschiedlichsten Formen.

Was gibts? Wunderschöne Tracks, welche vermutliche ihre Wirkung fast überall erzielen können – aber nicht müssen: Denn dafür ist die Musik letztlich zu schwierig, es ist moderne Musik, der man sich widmen muss.

Anspieltipp: das klackernde, verrückte „Before i move off„, und „field„, bei dem deutlich an der Temproschraube gedreht wird.

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Außerdem empfehlenswert (aber hier und heute aus Zeitgründen im Miniformat): Die außergewöhnliche The DJ Shadow Remix Projekt-CD, eine gelungene Mischung aus TripHop, Ambient und elektronischen Einflüssen, Hans Zimmers neuer, düsterer und pompöser Score zu Christopher Nolans „Inception“, und schließlich  das insgesamt wohl grandiose Klavier-Album von Wolfgang Voigt, was aber irgendwie auch sperrig und schwierig ist. Dennoch: Großartig. Alles anhören, los 😉

Ich wünsche einen musikalisch gelungenen August 2010.

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Hier gehts zu meinen bisherigen Monats-Musik-Empfehlungen:

Juni – u.a. mit Robyn,The National und Anthony Rother.

Mai – u.a. mit Ellen Allien, Jamie Lidell und Trentemoeller.

April- u.a. mit Caribou, LCD Soundsystem, und Booka Shade.

März – u.a. mit Broken Bells, Jónsi, und Goldfrapp.

Und aus dem alten Jahr u.a. mit The XX, Miike snow, und Fever Ray.

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